Ich hatte gerade ein sehr offenes Gespräch mit einer wunderbaren Frau im Laden ums Eck. Als sie mir so von ihrem Leben erzählt, ihrer Geschichte als Mama und Ehefrau, sagt sie: “manchmal frage ich mich schon warum ich nicht einfach normal sein kann, dann wäre alles ok. Wenn ich nur funktionieren würde.”
Das bricht mir immer wieder das Herz, wenn Menschen unter ihrem Anderssein so leiden und sich so falsch machen nicht normal zu sein. Und ich weiß, dass du vielleicht jetzt denkst: was ist schon normal?
Normal ist was üblich und weiterverbreitet ist und dann nicht mehr hinterfragt wird. Doch es ist absolut nicht normal sich ununterbrochen selbst zu bewerten und entwerten, auch wenn es üblich und weiterverbreitet ist.
Ich lade dich ein, diese harten Selbstgespräche für dich zu ändern und dir den Frieden zu geben du zu sein.
Und es ist nicht so, dass ich es nicht kenne. Ich habe mir lange genug erzählt: “Wenn ich doch nur normal sein könnte, wenn ich mich doch einfach nur zusammen reiße, dann….ja, dann hätten wir diese tolle Bilderbuch Familie, dann wäre alles so schön, dann wäre alles so perfekt. Ich habe alles kaputt gemacht. Wenn ich doch nur…..”
Wäre das so?
Stimmt das wirklich?
Wie sehr müsstest du dich weiterhin verbiegen und dich hinein zwingen in dieses perfekte Bild, dass dir nicht erlaubt in vollem Ausmaß du zu sein?
Es ist Zeit anerkennen, dass du nicht normal bist, dass du nicht üblich bist, dass du anders bist und dass du genau so, so richtig, richtig bist.
Ich wünsche mir eine Welt, in der wir uns bestärken unsere Unterschiedlichkeit zu leben und nicht voneinander erwarten einem Schema zu entsprechen.
Als SuperSensible Person hat das Leben eine andere Intensität für mich und zu lange haben ich mich selbst nicht verstanden, nicht verstanden gefühlt, mein Gespür falsch gemacht und zu viel mit meinem Umfeld geteilt, das zurück gewiesen, belächelt und abgelehnt wurde. Das macht das Anderssein nicht unbedingt einfacher, was noch immer nicht bedeutet, dass irgend etwas an mir falsch ist.
Ich behaupte mal, dass du ein ausgeprägtes Gespür für deine Umgebung, Mitmenschen und die Welt hast. Kann es sein, dass du Dinge weißt, ohne zu wissen warum, dass du Menschen und Situationen spürst, bevor sie den Raum betreten oder du Details darüber gehört hast?
Wie viel deines harten Selbstgespräches ist gar nicht deines? Wie viele Menschen nimmst du wahr, die sich tagein, tagaus bewerten?
Wann wirst du anfangen dich in deiner Wahrheit anzuerkennen und aufhören dich zu verleugnen?
Wie sehr hast du gelernt dich selbst zu belügen und anzupassen und den normalen Weg zu gehen.
Der scheinbar einfachere Weg, doch für wen?
Die normale Route für die so gar nicht Normalen. Normal wird nie für dich funktionieren?
Es wird dich immer wieder an einen Punkt in deinem Leben bringen, wo du anstehst, nicht weiterkommst, leidest, es dich fordert und einlädt ehrlich mit dir zu sein.
Du würdest das nicht lesen, wenn du nicht SO VERDAMMT ANDERS wärst.
Schön, dass du hier bist.
Mit dir ist nichts falsch und es gibt nichts zu reparieren.
Aber es gibt viel zu erkennen, anzuerkennen und zu erforschen.
Du bist ein unendlicher Ozean an Möglichkeiten.
Erlaub dir deine Großartigkeit zu entfesseln!
Was es jetzt braucht ist, dass du aufhörst so hart mit dir zu sein und dir immer wieder erzählst irgendwas an dir sei nicht in Ordnung und den Loop der Selbstbewertung nährst, der dich immer weiter in diese Spirale zieht.
Selbstbewertung bringt dich um.
Selbstbewertung erzeugt nicht nur negative Gefühle, sondern wirkt sich auch auf sehr reale Weise auf dein körperliches Wohlbefinden aus und kann Depressionen, Angstzustände und Krankheiten hervorrufen.
Bewertung ist eine angeeignete Gewohnheit, keine natürliche menschliche Eigenschaft.
Wir kamen in diese Welt mit großer Neugier und Akzeptanz von allem. Und dann wird uns beigebracht, die Situationen und Menschen in unserem Leben entweder als richtig oder falsch zu beurteilen und genau aus diesem Grund kann die Gewohnheit des Bewertens wieder verlernt werden. Denn sie war nie deine.